über Judo

Judo heißt aus dem Japanischen übersetzt sanfter Weg. Damit beschreibt der Name schon die Philosophie, die hinter diesem japanischen Kampfsport steht. Judoka versuchen durch Nachgeben zu siegen, was nichts anderes heißt, als dass die Kämpfer danach trachten, die Kraft und Bewegungsenergie des Gegners zum eigenen Vorteil zu nützen. Diese Einstellung spiegelt sich auch in einer Legende wieder, die über eine Beobachtung der Natur erzählt: Akiyama Shirobei Yoshitoki, ein Meister der Selbstverteidigung, beobachtete, wie im Winter nach sehr starkem Schneefall Äste eines Kirschbaumes unter der Last brachen, während die Äste einer Weide sich durch das große Gewicht herunterbogen, der Schnee dadurch abrutschte und die Äste sich wieder aufrichten konnten und machte dieses Prinzip zur Basis seiner Kampfkunst – Ju-Jitsu, die auf dem Nachgeben basierende Kunst.
Aus dem traditionellen Ju-Jitsu des alten Japan entwickelte Jigoro Kano durch Überprüfung und Verfeinerung der Techniken, sowie durch Einbeziehung eines ethischen Prinzips das moderne Judo (Kodokan-Judo). Techniken wurden angepasst, das heißt die ursprünglich noch zahlreich enthaltenen Waffen-, Tritt- und Schlagtechniken wurden entfernt, gefährliche Techniken verboten. Die verbliebenen Techniken sind Würfe, Halte-, Hebel- und Würgetechniken.

 
Jigoro Kano legte Judo auch zwei philosophische Grundprinzipien zugrunde:

jita-kyoei
gegenseitiges Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Fortschritt und Wohlergehen

sei-ryoku-zenyo
bestmögliche Einsatz von Körper und Geist


Judo wird von 3 Säulen getragen:

Kata
Jede Kata – Form – beinhaltet festgeschriebene Techniken, die in einem genau definierten Ablauf gezeigt werden und das Prinzip von Aktion und Reaktion demonstrieren sollen. Ziel ist es in einem harmonischen Zusammenspiel zwischen Tori (der die Techniken ausführende Judoka) und Uke (Judoka, an dem die Technik angewandt wird), Techniken in möglichst perfekter Form zu präsentieren.


 

Randori

Darunter ist der Übungskampf zu verstehen, auch als "freies Üben" bezeichnet. Er ist ein wichtiges Werkzeug zur Vorbereitung der Judoka auf den Wettkampf. In Absprache mit dem Partner werden spezielle Kampfsituationen unter bestimmten Vorgaben geübt oder auch wettkampfmäßig trainiert.


 

Shiai

Darunter versteht man den Wettkampf, bei dem nach internationalen Wettkampfregeln gekämpft wird.